Containerzug aus Peking eingetroffen

Um zu testen, ob die Bahn eine echte Alternative zum Containertransport zur See ist, ging am 9. Januar, 15.45 Uhr, ein Zug von Peking aus nach Hamburg auf die Strecke. Heute Mittag meldete SWR3, dass der Zug pünktlich in der Hansestadt eingetroffen sei.

Die Bahnroute führt den Zug von der chinesischen Hauptstadt über die Mongolische Republik und die Transsibirische Eisenbahn via Weißrussland und Polen an die Elbe. Dort soll er nach mehr als 10 000 Kilometer Wegstrecke eintreffen. An den Grenzen zu Russland müssen die Zugradachsen von Normalspur auf die dort üblichen Breitspurschienen umgestellt und die Fracht umgehoben werden.

Das ist schon eine enorme Strecke, keine Frage. Interessanterweise bin ja ich selbst 1988 den Abschnitt von Peking bis Irkutsk mit der Transsibirischen Eisenbahn gefahren.

In knapp 20 Tagen soll der Zug in der Hansestadt eintreffen – und wäre damit deutlich schneller als die Seeverbindung. Zum Vergleich: Ein Schiff braucht für die Strecke übers Meer zwischen 30 und 35 Tage.

OK, das haben sie ja geschafft. Sogar noch „unter par“. Und der Vorsprung gegenüber dem Schiff ist nicht ohne. Ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Künftig soll die Fahrzeit auf 15 bis 18 Tage verkürzt werden, kündigte der Bahn-Transportvorstand, Norbert Bensel, an. Dazu müssten unter anderem die Zollformalitäten an den Grenzen verkürzt werden.

Das ist der springende Punkt. Eine einfache Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit ist nicht wirklich umsetzbar und auch das Vermeiden des Umspurens fällt aus, da der Breitspuranteil der Strecke mal nicht eben umgerüstet (bzw. zum 3-Schienen-Gleis nachgerüstet) werden kann. Bin mal gespannt, ob es bei dem ein oder Versuchsfahrt bleibt, oder ob man sich hiermit langfristig auf der Schiene etabliert.

* Zitate aus dem Hamburger Abendblatt vom 10.1.2008

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.