Die Contel-Koblenz-Katastrophe

Von Einem der auszog um in Koblenz gediegen zu speisen. Und dabei an der Unfähigkeit der einer deutschen Küche scheiterte.

Genau genommen war ich ja garnicht allein, sondern wir waren zu viert und wollten gestern Abend einen leckeren Herrenabend in Koblenz verbringen, spätere Kneipentour nicht ausgeschlossen. Allerdings – wie man der Ãœberschrift entnehmen kann – endete die Tour schon nach der ersten Station. Denn das „empfohlene“ Restaurant „Flohmarkt“ im Contel Koblenz (Rauental) entpuppte sich als kompletter Reinfall.

Dafür dass das Restaurant angegblich so gut sein sollte war es vor allen Dingen schon zu Beginn auffallend leer. Spätestens hier hätte ich stutzig werden müssen. Aber man will ja nicht unnötig Panik machen und so gaben wir unsere Bestellungen auf. Immerhin kamen die Getränke zügig. Dann kam das Essen. Ich selbst hatte ein überbackenes Rumpsteak geordert, natürlich englisch. Was dann aber auf meinem Teller lag war am Status „medium“ schon deutlich vorbei geschossen. Auch die Speckböhnchen hatten an der Unterseite deutlich kohlefarbene „Brandblasen“. Na gut, kann ja mal passieren. Also die Bedienung herbeigerufen, freundlich beschwert und das Essen zurück in die Küche gehen lassen. Während dessen konnte ich auch was über den „Zustand“ der anderen Gerichte am Tisch erfahren. Es ging dann von „ganz OK“ über „etwas trocken“ bis hin zu „quietscht beim Schneiden“.

Dann kam mein Teller aus der Küche zurück. Neues Steak, neue Bohnen. Beim Anschneiden dachte ich ernsthaft die wollen mich verarschen! Das Steak war komplett durch, die Farbe innen war (dem Wetter entsprechend) schneeweiß. Ich war komplett bedient, im wahrsten Sinn des Wortes. Mein Aufstand war entsprechend, aber immer noch im Rahmen (m)einer guten Erziehung. Ich habe auch keine Ahnung, ob die russische Azubiene mich überhaupt (richtig)  verstanden hat, immerhin war aber noch ihre „Gouvernante“ zugegen, die irgendwas von „den Lappen von beiden Seiten kurz in die Pfanne“ erzählte. Nein, ich habe nicht nochmal auf einen neuen Versuch gepocht.

Dieser kam aber trotzdem und diesmal war mein Rumpsteak tatsächlich englisch. Allerdings möchte ich auf die Qualität des Fleisches nicht wirklich referieren. Ãœber die Weinkarte übrigens auch nicht. Meine Tischgenossen frotzelten zudem über den „filmreifen“ Umgang mit MEINEM Essen in der Küche. Hm. Möglich…

Besonders interessant finde ich dann auch dieses Zitat von der (hier bewusst nicht verlinkten) Webpage:

Liebe und Sorgfalt bestimmen die Arbeit in unserer Küche. Von allem nur das Beste, täglich frisch, je nach Saison. Sei es nun beim Ländlich-Deftigen oder dem erlesenen Menü für Genießer.

Ah, jetzt … ja!

Also, liebes Contel-Koblenz-Küchen-Team. Schlimmer gehts nimmer. Ich habe keine Ahnung ob Ihr das Kochen im Speziellen einfach nur als „Job“ seht oder ob Euch vielleicht nichts an der Gastronomie im Ganzen liegt. So oder so: hier liegt imo nicht Eure Zukunft.

Und übrigens: Nicht nur TV-Restaurant-Tester haben eine gewisse Reichweite. Auch dieses Blog hier erreicht einige hundert (potentielle) Kunden. Täglich…

7 Kommentare

  1. Hallo H.Kutting, ich bin zufällig eine „kleine“ Angestellte in diesem Hotel und ich wünschte mir, dass sich auch mal die vielen zufriedenen Hotelgäste so positiv über uns äußern, wie Sie sich hier über ein falsch gebratenes Stück Fleisch beschweren. Ich hoffe, Sie sind sich bewusst, was Sie damit anrichten können, denn unser aller Arbeitsplatz könnte daran hängen. Wir sind alle keine Roboter sondern Menschen und Menschen machen nun mal Fehler und Azubis erst recht. Sicher, das alles darf natürlich nicht passieren. Aber man hätte das anders klären können, dafür gibt es Geschäftsführer.

  2. Hallo Fr. Rohark.

    Mir ist durchaus bewusst was ich hier schreibe und was das bedeuten kann. Ich würde mir nur manchmal wünschen, dass der „Service“ (inkl. Küche) sich des Umstandes bewusst ist, dass der eigene Arbeitsplatz vorranggig von der Qualität der eigenen Leistung und somit der Zufriedenheit der Gäste abhängt! Und wenn ich mich freundlich beschwere, erwarte ich vor allem eine Verbesserung der Situation, keine Verschlechterung! Ãœbrigens kritisiere ich in obigen Artikel in erster Linie die Küche, der Service hat ja „sein Möglichstes“ getan.

    Ganz ehrlich: Hätte sich der Koch bei mir blicken lassen, wäre dieser Artikel nie entstanden.

    Btw. Wenn Sie dieses Blog hier unter der Kategorie „kulinarisches“ lesen, finden sie reichlich Beispiele für sehr guten Service.

    So oder so: Danke für Ihre Reaktion.

  3. Guten Tag Herr Kutting,

    da muss ich Ihnen leider recht geben.

    Man sollte in einem Deutschen Hotel wenigstens erwarten das man sich auch verständigen kann….

    Was bringt es wenn man eine Bestellung aufgeben möchte und wird dann nur komisch angeschaut …

    Daher führt es oft zu „Mißverständnissen“, selbst wenn diese Mitarbeiter, Auszubildenen oder was auch immer schon lange in Deutschland leben, so sollte man doch wenigstens erwarten können, das diese Personen mal einen Deutschkurs o.ä. besuchen …

    Was das o.g. Hotel angeht, so füge ich ergänzend noch hinzu das ich dort auch schon einige Abende verbracht habe, aber jedes mal über einen überaus Freundlichen Jungen Mann überrascht war.

    Leider gibt es zu wenige von Ihm im besagten Hotel – aber scheinbar war er auch an dem besagten Abend nicht anwesend…..

  4. Hallo Babsi,

    die Auszubildende war schon sehr nett. Und hübsch obendrein. Leider bin ich mir eben nicht sicher ob sie mich in diesem Punkt richtig verstanden hat…

    Ansonsten habe ich nach diesem Artikel aus meinem Bekanntenkreis reichlich Gutes über das Contel gehört. War wohl am falschen Tag da…

  5. Na man auch mal die Pobacken zusammenkneifen und gut sein lassen.
    Aber es gibt halt Leute die sich ständig über alles beschweren müssen.

    Einfach mal 5 grade sein lassen und drüber lachen.
    Sie geben bestimmt auch ihren Burger bei McDoof zurück wenn mal ne Zwiebel fehlt.

    Meine Güte, es gibt es wichtigere Probleme in der Welt!

    MfG,

    Alex

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