Google Buzz – Uffjebuzzt

Google hat, wenn auch etwas verspätet, die Zeichen der Zeit erfasst und springt mit Google Buzz auf den Zug der Social Networks auf.

Google BuzzIch frage mich nur ob der Zug hier nicht irgendwie nach Nirgendwo geht. Nicht dass es ein schlechtes Produkt wäre. Vielmehr ist Buzz eine Melange aus den schon bestehenden Systemen wie facebook, twitter, flickr, etc, die übrigens auch schon untereinander hervorragend verzahnt sind. Inklusive Einbindung des eigenen Blogs. Also stellt sich doch zwangsweise die Frage wo denn nun der Benefit für den User / Leser von Buzz sein soll. Das Layout (oder wie thovei so schön sagt „look and feel“) ist Google- typisch augeräumt und somit auch völlig unspektakulär. Die News, Artikel, Beiträge, Tweets(?) laufen hier genauso in einer Timeline auf wie bei allen anderen auch. Selbst die „Vorzeige-User der 1. Generation“ sind die Gleichen. Ebenso die Themen…

Aber Moment mal. (Hessisch: Uffbuzze!) Vielleicht muss man zum Erkennen von Sinn und Zweck der neuen Plattform einfach mal die Perspektive tauschen. Denn in Wirklichkeit wird hier nicht ein Service FÃœR den USER gelauncht, sondern einzig und alleine FÃœR GOOGLE. Alleine schon die Tatsache, dass hier Google-Mail der Schlüssel zum Glück ist, müsste doch quer durch die Webwelt alle Alarmglocken läuten lassen. In Zeiten, in denen sich im Büro mein direkter Vorgesetzter eine Abmahnung einfängt wenn er meine Mail liest, durchleuchtet Google frech und ungehemmt alle Mails seiner User um damit die „Qualität und Treffsicherheit“ seiner geschalteten Werbung zu verbessern. OK, wenn man nun zusätzlich bedenkt dass Google weit über 90% seines Umsatzes durch Werbung verdient ist das auch ein logischer Schritt. Ergo kann jetzt Google in Ruhe alle Informationen auf Buzz  – via den schon bestehenden Google-Mail-Mechanismen – sammeln und entsprechend aufarbeiten. Ãœbrigens ganz ohne die vermeintliche Einflussnahme von irgendwelchen SEO-Maßnahmen. Da wird der Begriff „Gläserner User“ schon bis auf die Molekülebene runtergebrochen.

Nehme ich nun die beiden Punkte zusammen, dass Buzz nichts wirklich Neues bringt, dafür aber alle hier auflaufenden Informationen (egal ob öffentlich, privat oder wie auch immer) für Googles eigene Geschäftstätigkeit nutzt, werde ich von Buzz tunlichst meine Finger lassen. Auch wenn ich so oder so schon davon ausgehen kann, dass Google meine Präferenzen besser kennt als meine eigene Frau. Vielleicht sogar noch besser als die Leser meiner Blogs, meine Follower bei twitter oder meine Friends bei facebook, wkw & Xing 😉 …

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