Lena Meyer-Landrut: In Schönheit untergehen

Lena Meyer-Landrut: Ja, sie ist wirklich hübsch. Ja, sie singt außergewöhnlich. Ja, das Gesamtpaket gefällt mir. Nein, in Oslo werden wir gnadenlos untergehen.

Ich frage mich manchmal, wer hier eigentlich überhaupt noch Interesse am ehemaligen Schlager-Grand-Prix hat!? Die Zuschauerzahlen sanken zwischendurch ins Bodenlose, der Siegel-Schmalz war zumeist mehr als ranzig und überhaupt: vergessen wir das. Aber dann kam Stefan Raab. Eigentlich nur als Ohrfeige für Siegel gedacht legte sich der Metzgersjunge hier unheimlich ins Zeug. Sei es nun Nussecken-Guildo Horn oder Max „Augen-auf“ Mutzke, Raab puschte den Grand Prix. Zumindest innerdeutsch. Im eigentlichen Wettbewerb waren „wir“ trotzdem nur Mittelmaß.

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Dieses Jahr nun der neue Angriff auf die musikalische (Ex-) Russenmafia. ARD und pro7 taten sich zusammen um einen frischen Star an die Schlagerfront zu schicken. In bewährter Castingshow-Manier und in der ausgelatschten ausgedienten DSDS-Kulisse wurde „Unser Star für Oslo“, kurz USFO, gesucht. Und Lena gefunden. Keine Frage, die ist frisch, sympathisch, unverbraucht und hätte somit ja fast schon den Nicole-Status bei ihrem damaligen Sieg. Aber es gibt 2 gewaltige Unterschiede: Nicole konnte nach klassichen Maßstäben richtig gut singen und der Song war massenkompatible Schlagerware vom (damals) Feinsten. Wenn ich also nun daran denke, wie in Oslo die superblonden, 1,80 großen, stimmgebildeten ukrainischen und kasachischen Sangesraketen gezündet werden, können wir eigentlich nur in deren Schweif verdampfen.

Ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht: die Öffnung des Grand Prix nach Osten bringt uns einen völlig anderen und -musikpolitischhistorisch bedingt – auch fast schon homogenen  Musikgeschmack ins europäische Haus. Nicht dass wir solche Musik nicht auch produzieren könnten. Sogar schon seit vielen Jahren! Wie sagte Dieter Bohlen so schön bei DSDS:

Die Russen sind doch heute noch der Meinung „Cherrie Cherie Lady“ sei ein russisches Volkslied!

Richtig. Europas GP-Zuschauer wollen halt keine Mischung aus Björk, The Cure und Anne Clark namnes Lena Meyer-Landrut sondern sondern leicht verdaulische Hausmannskost nach Bohlen-Manier, die außerdem maximal „Lena“ heißen sollte. Lordi war musikalisch eine absolute und in dieser Art einmalige GP-Ausnahme.

Wie auch immer. Man sollte das nächste mal einen Deal mit RTL machen, das Ganze bei DSDS mitlaufen lassen und den Verlierer der Finalshow zum Grand Prix schicken. Dafür wäre er oder sie immer noch gut genug. Und die (dann) olle DSDS-Bühne wäre auch wieder mit dabei.

Nachtrag.

OK, der Erfolg gibt Lena und Stephan Raab Recht. Außerdem ist sie aber auch wirklich bildhübsch.

8 Kommentare

  1. Jo, die Lena is symphatisch und individuell, aber ich glaub auch nicht, dass sie international wirklich punkten kann. Da sind schon andere stimmlich gute Kandidaten beim Gand Prix abgeschifft. Bei DSDS gibt es Kandidaten, die wesentlich besser singen und recht professionell performen. Ist nun mal so, dass Sex sells nach wie vor gilt.
    Man wird sehen. Aber dass der/die Zweitplatzierte bei DSDS beim GrandPrix mitmacht, finde ich keine schlechte Idee. 🙂

  2. Soso keine Chance? Bei Buchmachern und Experten ist sie die Favoritin. Also am besten Klappe halten wenn man keine Ahnung hat. Dieser Artikel zeigt, dass einige Deutsche engstirnig und boniert sind. Geht doch mal positiv an etwas ran.
    Und zum Autor: Vom Stil des Artikels und der Gedankenführung würde das mein ehemaliger Deutschlehrer als, ich zitiere: „Gedankenschiss“ bezeichnen.

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