Oha – ich bin Hacker! IKEA-Hacker!

IKEA-Möbel bauen fordert heraus. Keine Frage. Blogs lesen bildet. Auch klar. So musste ich heute Morgen feststellen, dass ich ein Hacker bin. Aber eben kein Script-Kiddie (bin ich eh zu alt für), sondern ein IKEA-Hacker und das hat nun mal so gar nix mit dem Compi zu tun. Nö, auch nix mit IKEA-Website lahmlegen. Vielmehr steht der Begriff „IKEA-Hack“ für das individuelle anpassen und abändern von IKEA-Möbeln sowie dem Schaffen völlig neuer Objekte aus den verfügbaren Bauteilen. Im Modellbau nennt man so was übrigens Kitbashing. Um aber jetzt irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen: die Erschaffung „neuer“ IKEA-Möbel durch falsches und planloses zusammentrümmern zählt nicht als Hack! OK, als Innenarchitekt könnte ich jetzt meine Visitenkarten um den Zusatz „PIH“ ergänzen, „Professional IKEA Hacker“, denn schon so manches Bauteil des blau-gelben Riesen fand (mehr oder weniger) zweckentfremdet Einzug in meine Entwürfe.

Nun könnte man ja meinen, dass IKEA ein solches Treiben mit einem gewissen Wohlwollen sieht, da die Grundlage immer ein IKEA-Produkt ist. Aber leider ist dem nur teilweise so. Wie ich bei Henning Krieg gelesen habe, wurde der Betreiber der Website ikeahacker.de von IKEA per Telefon darauf hingewiesen die Domain vom Netz zu nehmen, da hier Marken- und Namensrechte verletzt würden. Die Tatsache, dass hier der Kontakt per Telefonat und nicht direkt per Anwalt und Abmahnung aufgenommen wurde, zeugt meiner Meinung nach zum einen von gesundem Menschenverstand seitens der Wallauer und zum anderen von einer gewissen Billigung der Tätigkeit an sich. Als internationaler Konzern mit sehr klaren Markenrichtlinien hingegen ist man allerdings geradezu dazu verpflichtet, jeder Art von Marken- und Namensrechtverletzungen, seien sie auf den ersten Blick auch noch so harmlos, konsequent nachzugehen. Insofern kann ich die Einwände von IKEA durchaus nachvollziehen. Eine mögliche IKEA-Hass-Seite mit „IKEA“ im Domainnamen könnte sich sonst nämlich darauf berufen, dass andere Seiten mit diesem Markennamen in der URL geduldet würden. Das gleiche „Problem“ hatten übrigens letzte Jahr auch einige Eisenbahnfreunde, die Webseiten und Foren rund um den Hochgeschwindigkeitszug ICE der Deutschen Bahn betrieben hatten und dazu Domains mit „ICE“ im Titel nutzten.

Schade natürlich für den Betreiber der eingangs genannten Page, Thomas Meyer, die wohl im Augenblick (nach zwischenzeitiger Löschung) zum Verkauf steht. Einen schönen Vorschlag macht dann auch Henning, in dem er alternativ die Domain schwedenhacker.de empfiehlt. Das Thema wurde übrigens auch schon von der Frankfurter Rundschau aufgegriffen.

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