dpi – das Phänomen der Auflösung

Ãœber das Thema „Auflösung von Bildern und Grafiken stolpere ich fast täglich da ich nunmal im Bereich Werbung und Grafik arbeite. Daher hier nun mein Versuch, das Prinzip von Pixelzahl, Bildgröße und Auflösung etwas anschaulicher zu erklären.

Vorab noch eine kleine Haarspalterei. Man unterscheidet genau genommen zwichen dpi (dots per inch) und ppi (pixel per inch). dpi bezieht sich auf Punkte pro Zoll im Printbereich, ppi auf Pixel pro Zoll bei elekronischen Medien (Monitore, Scanner, Digitalkameras). Sinngemäß beschreibt beides das Gleiche: Die Anzahl einzelner Farbpunkte oder Pixel innerhalb einer Strecke von einem Zoll (vertikal oder horizontal).

Meistens bringe ich folgendes Beispiel zum besseren Verständis vom Zusammenhang zwichen Pixelzahl und Auflösung:

Man nehme ein Blatt DIN A4 mit Rechenkästchen. Das Blatt ist 21 x 29,7 (gerundet 30) cm groß, ein Rechenkästchen 0,5 x 0,5 cm. Jedes Rechenkästchen stellt einen Pixel dar, also einen einzelnen, exakt definierten Farbpunkt. Dies enspricht somit auch der Funktionsweise des Sensor einer Digitalkamera, auch er definiert Punkt für Punkt.

Zählen wir nun alle Kästchen des Blattes in Höhe und Breite, kommen wir auf eine Bildgröße von 42 x 60 Kästchen, das Blatt hat also insgesamt 2520 Pixel (entspricht sinngemäß 0,0025 – Megapixel bei einer Digitalkamera). Dieser Wert beschreibt die absolute Pixelzahl und auch die real enthaltene Bildinformation.

„dpi“ steht wie gesagt für Pixel pro Zoll. Das sind bei unserem Rechenblatt (1 Zoll ~ 2,5 cm) 5 Kästchen auf 2,5 cm, sowohl horizontal als auch vertikal. Ergo hat das Blatt eine Auflösung von 5 dpi.

Soweit klar!? Jetzt kommt der Akt, wo der Frosch ins Wasser hüpft:

Wir legen das Blatt auf einen Kopierer und vergrößern es auf DIN A3! Bzzzzt. Wir stellen fest: das Bild wirkt gröber. Also zählen wir die Rechenkästchen! Nanu, das sind ja immer noch 42 x 60 = 2520 Kästchen!?

Klar, es ist ja aich keine Information dazugekommen! ABER: jedes Rechenkästchen ist nun ~ 0,75 x 0,75 cm groß! Und davon passen jetzt in einen Zoll nur noch 3,33 Kästchen hinein, das Bild hat also eine Auflösung von 3,3 dpi!

Wir merken. Egal welche „Auflösung“ ich wähle, die eigentliche Bildinformation ist immer gleich, lediglich die Darstellung wird gröber, wenn ich das äussere Format des Ausgabemediums (z.B. Ausdrucks) vergrößere. Einer Digitalkamera ist es somit wurscht, welche „Auflösung“ eingestellt wird. Der Sensor liefert immer die gleiche Gesamtzahl an einzelnen Pixeln. Genau dieser Wert steht für die Klassifizierung der Digicam in Megapixel!

Aber Vorsicht: Die Angabe der Auflösung bei Digitalkameras darf aber nicht mit der Einstellung der Bildgröße verwechselt werden! Hier wird die vorhandene Information mathematisch auf weniger Bildpunkte heruntergerechnet bzw. es werden weniger Bildpunkte des Sensors ausgwertet. Zu Zeiten von teuren Speichermedien machte das durchaus Sinn, da weniger Bildpunkte auch kleinere Datenmengen ergeben. Bei Scannern spricht man hingegen wieder von Auflösung, meint damit die zu erfassenden Bildinformatinen (Punkte) pro Zoll (der Vorlage).

Dementsprechend gilt die o.g. Betrachtung auch nicht für die Vergrößerung einer Bilddatei durch Interpolation. Doch dazu später mehr…

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