Iiiieeeh – ’ne E-Lok

Eisenbahner und/oder Eisenbahnfreunde sind ja bekanntlich mitunter ziemlich intolerant was das Feld jeweils rechts und links ihres Kernzielgebiets angeht. Beispiele gibt es hier zur Genüge. Private vs. (noch-) staatliche Bahn, Epoche III vs. den Rest, (Ex-) Ost vs. (Ex-) West, Transnet vs. GDL, Gleich- vs. Wechselstrom, und nicht zuletzt Dampf vs. Diesel vs. E-Loks. Ein besonders interessantes Exemplar letzterer Gattung sitzt z.B. exponiert auf einem (bzw. dem ein oder anderen) Stellwerk und bekommt somit den ganzen Tag die leckersten Exemplare der schienengebundenen Verkehrsmittel zu Gesicht. Nur leider hat dies bei ihm im Laufe der Jahre zu einem Overkill geführt. So ist er in der Szene nur noch unter seinem Tourette-ähnlichen Ausruf „Iiieeh – ’ne E-Lok“ anstatt seinem richtigen Namen bekannt. Ein wahres menschliches Drama!

Einige Fotofreunde erinnern sich noch schwach an seinen Würzmittel-verwandten Spitznamen, aber die wahre Identität gerät immer mehr in Vergessenheit. Schade eigentlich. Er hatte doch für uns Normal-Fuzzies immer mal wieder exotische und exklusive E-Lok-Bilder in seinen Rundmails. Doch leider ist zu ewarten, dass ihn sein Leiden auf dem elektrischen Auge blind macht und er nach und nach in der sogenannten Moggel-Welt abtaucht. Und was ist schon ein hagerer, storchenbeiniger Moggel gegen eine elegante, formvollendete E-Lok.

Da er nun bereits in einem Stadium seines Siechtums ist, in dem er mit seiner Botschaft die Blogs unbescholtener Fotofreunde behelligt, wir es höchste Zeit für diesen vorgezogenen Nachruf. Als Homage an sein frühes Werk hier nun ein Leckerbissen ostdeutschen Industriedesigns aus meiner Sammlung, verbunden mit dem Schlachtruf: „Iiieeh – ’ne E-Lok“.

BR 155 - ein Denkmal (Ost)Deutscher Lokbaukunst

Ach ja, nicht dass ich irgendwas gegen Dieselloks, Moggel und ähnliche technische Spielzeuge hätte, aber ich fange langsam selbst an Moggels hinterher zu schauen und V100er zu fuzzen…

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