Bing ist da! Na und?

Microsoft hat seine neue Suchmaschine namens Bing an den Start gebracht. Der Anspruch: Google-Killer. Die Realität: Pfffffft.

[inspic=783,left,,133]Ich mache es immer wieder gerne: ich google nach meinem Vornamen Uli und schaue, ob ich bei den SERPS an Uli Hoeneß, Uli Stein und dem Urban Land Institute vorbeiziehen kann. Außerdem sind da noch die Ergebnisse rund um den Grafik-Chip ULi, diese sind allerdings separat gekennzeichnet. Unterm Strich tummele ich mich – bei rund 12 Mio Treffern – aber immer unter den ersten 10 Ergebnissen auf der ersten Seite, heute z.B. auf Platz 10. Ziehe ich die Grafik-Ergebnisse ab, lande ich auf Platz 7.

Logischerweise musste ich natürlich auch Bing mit der Uli-Suche bemühen. Und siehe da: Platz 6 bei 2,3 Mio Treffern. Rechnet man jetzt noch die ersten 4 – offensichtlich gesponsorten – Ergebnisse raus, bin ich sogar auf dem 2. Platz. OK. Freut mich. Aber was ist die Sache wert? Schlecht zu sagen, denn im Augenblick kenne ich noch keine Zahlen über den Marktanteil von Bing im Suchmaschinen-Business. Wäre ja auch wirklich noch etwas zu früh…

Doch was ist heute mindestens genau so wichtig wie der Umstand überhaupt (ganz weit vorne) gefunden zu werden? Richtig: Wie schnell (im Sinne von zeitnah) eine Information gefunden wird! Angefangen von der Indizierung einer völlig neuen Webpage bis hin zu einzelnen News.  So kann man z.B. einen Artikel, den ich in diesem Blog veröffentliche, teilweise innerhalb von 5 Minuten in der Google-Blogsuche finden. Bei manchen Artikeln ist dann auch ein Treffer bei der allgemeinen Google-Websuche innerhalb von 10 Minuten möglich, gerade bei DSDS konnte ich dies mehrfach beobachten. Das alles ist natürlich die Folge der Verwendung von aktueller Blog-Software und eine wenig SEO.

Doch nochmals zurück zu neuen Seiten. Vor etwas mehr als einem Monat habe ich mein neues Projekt, den Wein-Blog WeinSpion gestartet. Bei der Google.Suche nach dem Begriff „Weinspion“ wurde dann die Seite auch schon 2 Tage nach dem Start von Google gefunden. Immerhin ist der Begriff ziemlich einzigartig, daher thematisieren auch 99% aller sonstigen 1.200 Treffer in irgendeiner Form diesen Blog.

Doch wie sieht das nun beim WeinSpion und Bing aus. Eigentlich ähnlich, aber…

Gefunden werden 73 Seiten, die alle mit diesem Blog zu tun haben. Nur der WeinSpion selbst, der wird nicht gefunden! Keine Startseite, kein Artikel, aber dafür der Screenshot der Seite (aus dem Bloggerei-Profil) bei der Bildersuche. Komisch. Woher bezieht also Bing die Ergebnisse? Und wieso hinken diese dermaßen hinterher?

Meiner Meinung nach wird sich Bing um das verbleibende 1/3 des Welt-Suchmaschinen-Markets ( bzw. 10% des deutschen Marktes) mit den anderen Mitbewerbern prügeln müssen ohne dabei Google ernsthaft zu gefährden. Ich kann bisher keinen wirklichen Vorteil oder USP von Bing erkennen und daher auch keinen Grund es (anstatt Google) zu nutzen.

Was ich mich aber auch frage: Warum lässt Bing nicht beim Erscheinen der Ergebnis-Seite ein freundliches „Bing“ aus den Lautsprechern ertönen!? DAS wäre doch wenigstens mal was grundlegend Eigenes!

PS. Wer übrigens bei der Google-Bildersuche „Bing“ eingibt erhält als Treffer (bei abgeschaltetem „Safe Search“) Unmengen von Pornobildern. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt… 😉