Provinzposse: Nievern vs. Fachbach

Es ist wie Villariba und Villabacho auf deutschem Boden: Nievern und Fachbach, face 2 face an der Lahn kurz vor Bad Ems.

Schon seit Generationem belauern sich die beiden Örtchen gegenseitig und sticheln sich wo sie nur können. Zwar wird heute keiner mehr – wie noch zu Zeiten meines Großvaters – mit Prügel aus dem Ort gejagt, wenn er z.B. Sonntags 5 Minuten nach Ende der Messe noch in Nievern gesehen wurde (die gemeinsame katholische Kirche steht in Nievern). Auch wird heute kein Nieverner mehr gelyncht, wenn er einem Fachbacher Mädchen hinterherschaut. Dachte ich zumindest, denn in den 70er Jahren wurden die beiden Grundschulen zusammengelegt und damit ebbten auch die Rivalitäten ab. Zumindest oberflächlich.

Neues Öl in Feuer gabs aber letzte Woche, als in der „aktuell“ (unserem hiesigen Amtsblättchen) ein interessanter Artikel erschien:

Wegezoll für Nieverner auf Fachbacher Wanderweg

Hier wird über den Beschluss des (sonnenverwöhnten) Fachbacher Gemeinderates berichtet, für die Nutzung des (sonnendurchfluteten) „Willi-Hufnagel-Weges“ oberhalb Fachbachs von den (sonnenhungrigen) Nieverner Wanderen eine Gebühr zu erheben. Gezeigt wurde auch ein Bild mit dem bereits installierten Ticket-Automat und der entsprechenden Preisliste. Außerdem wurde schon im Vorfeld mit dem Nieverner Bürgermeister über die Möglichkeit gesprochen, die (sonnenarmen) schattigen Nieverner Wohngebiete mittels großer Spiegelanlagen mit dem so wichtigen Sonnenlicht zu versorgen. Viganella in Italien hat es ja bereits vorgemacht (Anm. d. Red.).

Wie auch immer. Das Thema erhitzt die Gemüter beiderseits der Lahn. Nur gut, dass der Erscheinungstermin der o.g. „aktuell“ zeitlich auffallend nahe am diesjährigen 1. April lag…

Nachschlag:

Zur Lahnbrücke (Nieverner Brücke), welche die beiden Orte miteinader verbindet, hat mal ein „schlauer Mann“ gesagt:

Der Mensch soll nicht zusammenführen, was der liebe Gott getrennt hat! 😉

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