Weltweite Bankenkrise. Na und?

Jetzt mal ganz ehrlich: hat eigentlich irgendwer von Euch die Banken- und Finanzkrise in den USA und auch hier am eigenen Leib zu spüren bekommen?

Man kann ja in den letzten Tagen kein Fernseh oder Radio mehr anschalten, keine Zeitung mehr aufschlagen ohne von neuen Krisenstäben, Rettungsversuchen, Schuldzuschreibungen und – ganz aktuell – von persönliche Haftungen leitender Angestellten mehr zu hören oder zu lesen. Und obwohl ich (zumindest laut wer-kennt-wen bzw. XING) einen recht großen Bekanntenkreis habe, konnte mir bisher noch keiner über persönliche Konsequenzen daraus berichten. Lediglich Einer klagte über irgendwelche Verluste bei seinen Aktien. Aber der klagt eigentlich immer…

Auch in der Blogosphäre war es erstaunlich ruhig. Keine Hilferufe, kein Totalverlust von Hab und Gut, kein Geld auf Island versenkt. Es wird über Gott und die Welt gebloggt, aber über die „Weltumspannende Finanzkrsie“ schreibt kein Mensch. Könnte es vielleicht daran liegen, dass es auch keine Sau wirklich interessiert!? Dass wir alle die Schnauze voll haben von irgendwelchen Berichten über geplatzte Geldblasen, Rekordverluste, Millionengewinne oder faule Fonds, leerstehende Einfamilienhäuser Holzhütten in America und Durchfall in der Wallstreet. Wer – als Normalbürger – kann denn diese ganzen Informationen überhaupt noch verstehen oder gar zuordnen? Ich nicht. Und die Expertenrunde in der Firmenkantine, Baubude oder am Stammtisch schon gar nicht! Eine halbwegs verständliche Infografik zu den Gründen der derzeitigen Krise gibts übrigens auf Stern-online. Wobei auch hier Plakativität vor dedizierter Information steht.

Es zeigt sich IMO immer mehr, dass ein solches Ereignis ähnlich wie ein Vulkanausbruch am anderen Ende der Welt gesehen wird. Weit weg und außerdem kann man nichts dagegen tun. Im Gegenteil. Was wir zu spüren bekommen ist die Tatsache, dass der Spritpreis deutlich nach unten korrigiert wurde. Geht doch! Und wahrgenommen wurde auch, dass man verantwortliche Manager plötzlich selbst zur Kasse bittet. Das Volk jubelt. War das ganze am Ende nur ein „Gesundschrumpfen auf Normalmaß“? Ein – schon lange überfällig gewordener – Schlag mit der Faust auf den Tisch? Keine Ahnung.

Aber wir werden es vermutlich schon bald selbst herausfinden oder dann doch zu spüren bekommen. Wenn plötzlich Kurzarbeit statt 8 % angesagt ist. Wenn der Kredit fürs neue Häuschen nicht gewährt wird, weil man diesen nicht zu 100 % absichern kann. Wenn Kindergärten und Schulen verkommen, weil die Gemeinden selbst pleite sind. Wenn hoffnungsvolle Startups eingehen, weil es keine Invstoren mehr gibt.

Aber ich will den Teufel mal nicht an die Wand malen bloggen. Vielleicht war der Donner mal ganz gut um den Ein oder Anderen aufzuwecken. Vielleicht ist die Zeit gerade reif für neue Ideen und Projekte. Wenn man nämlich „sein Ding“ gerade jetzt in unruhigen Zeiten zum Laufen bringt und auch am Leben hält, so ist die erste Feuerprobe überstanden und man kann zuversichtlich in die Zukunft schauen. Sag ich mal so…

Doch etwas zum Thema findet man u.a. bei Robert Basic | ScienceBlogs | ef-online | wanhoff | fairschreiben

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